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Österliche Rosen

Seit den persischen Rosengärten langer Jahrhunderte v. Chr. werden Rosen in aller Welt beschrieben, besungen, gemalt und als Königin aller Blumen verehrt. Auch im christlichen Festkreis begleiten Rosen die Botschaft in Lied und Bild: von "Es ist ein Ros entsprungen" für Christi Geburt bis zur "Rosa mystica", der Gottesmutter Maria. Deshalb stellt der Arbeitskreises Dörfliche Kultur beim Ostereiermarkt in den Louisen-Arkaden in Bad Homburg/Ts. (23.-24.03.2001) die österlichen Rosen in den Mittelpunkt und greift damit zugleich ein Gartengestaltungsthema der Louisen-Arkaden auf: Kalligrafische Blätter von Irmgard Bott unmgeben Mathis Grünewalds Stuppacher Madonna. Ihre drei Rosen, die Rosenfenster und der Rosenkranz leiten zu Christine Bustas österlichem Gedicht, das in der Gestalt der Maria Magdalena dem Menschen nahelegt, Hüter der Rosen zu sein: "Magdalena berichtet: Ein Schnee-Engel saß auf dem Stein und wies mir das leere Grab. Dann bin ich einem Gärtner begegnet. Jetzt bin ich ein Dornstrauch, der seine Rosen beschützt".
Rosen und Rosenpflanzen schmücken auch die Informations-, Bücher-, Ostereier- und Verkaufstische.



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Großer Baum im Spiegel des betrachtenden Auges

Fotoausstellung Arbeitskreises Dörfliche Kultur zum Alten Botanischen Garten Marburg im
Rendezvous,
Frankfurter Str. 2a.
35037 Marburg
März bis Ende Mai 2001


Fotorechte Becker, Huckriede und Rudl

Die Deula-Schule Weihenstephan (Freising/Bayern) bietet spezielle Kurse für Großbaumpflege an, weil junge Baume in Zukunft aufgrund von Umwelteinflüssen nur noch eine Höhe von 5 - 10 m erreichen werden. Alle große Bäume sollten deshalb besonders erhaltend gepflegt werden.

Die Zierde des Gartendenkmals Alter Botanischer Garten besteht vor allem auch in den vielen alten sehr großen Bäumen, die die schönen Gartenräume und Ausblicke bilden.
Noch teilen viele von ihnen unser Leben, viele wurden aber schon gefällt oder sind gestürzt oder haben unter merkwürdigen Pflegemaßnahmen gelitten. So wurden z.B. der älteste Baum, Wenderoths Rotbuche am Pilgrimstein, und der längste Baum im ABG, eine alte Fichte, gefällt - ihr Stammholz wies allerdings nur geringe Schäden auf. Die gefällten und gestutzten Baumruinen können als Baum-Spiegelgalerie im Rendezvous noch einmal betrachtet werden: schöne Fotos präsentieren sich so auf SpiegeIreihen, daß der Besucher den Baum und sich selbst schauen kann. Denn der Baum gilt ja in allen Kulturen als Spiegel des Menschen.

In seinem Buch "Von der Heilung des Ortssinnes - Stirb nicht im Warteraum der Zukunft" schreibt Harvey Cox 1971: "Das Verschwinden des Ortssinnes, des Sinnes für die Bedeutung bestimmter Bäume und Orte ist eines der beklagenswerten Merkmale unserer Zeit. Der gewohnte, halbbewußte Hintergrund, in dem die Lebensbereiehe von Mensch, Tier und Pflanze aufs engste verknüpft sind, der dem Menschen Halt gibt, wird erst bewußt, wenn er augenfälligen Schaden nimmt."
Wird erst das Verschwinden der Baumriesen und ihre mangelnde Nachpflanzung bewußt machen, daß fachliche Baumpflege, baumfreundliche Rechtsprechung bezüglich der Verkehrssicherheit und Besserung der Umweltbedingungen im Interesse von Baum und Mensch liegen?

Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur und Freundeskreis Alter Botanischer Garten haben auf Anregung der Philipps-Universität das nun vorliegende Parkpflegewerk in Auftrag gegeben, finanziert und allen offiziellen Stellen überreicht.
Dieses Parkpflegewerk ergänzt die Baum-Spiegelgalerie im Rendezvous. Die Ausstellung gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Philipps-Universität als Verwalterin des Landesgartendenkmals Alter Botanischer Garten die Maßgaben des Parkpflegewerks noch rechtzeitig und denkmalgerecht annimmt und umsetzt.

Die Ausstellung zeigt auch

·die Leihgabe der Elisabethschule Marburg, ein Dankblatt für die Klasse 6b, mit ihrer Lehrerin Sabine Oskamp, die für ihre Baumpatenschaft "Geschlitzblättrige Buche" und ihr ABG-Projekt 1995 den Umweltpreis der Stadt Marburg erhielten, den sie dem ABG stifteten samt einer jungen Hängebuche als Nachpflanzung -

· ein Gedichtblatt von Prof. Dr. H. Zucchi, der schon in den 70er Jahren für die Erhaltung des ABG publizierte -
·das große Schaubuch zum Gartendenkmal, alles aufbereitet und gefasst von Irmgard Bott.

·Das Blaue Buch von Horst Becker "Der Alte Botanische Garten Marburg", von Arbeitskreis Dörfliche Kultur und Freundeskreis ABG im Langewiesche Verlag Königstein/Taunus ( 11 Euro) herausgegeben, kann erworben werden, ebenso Fotos und Grafiken.



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Quo Vadis Brücker Mühle?

Requiem oder Präludium?
Die Brücker Mühle, seit 1248 am Fuß der Amöneburg arbeitend, hat ab Juni 2001 keinen Pächter mehr. Der Lebensunterhalt konnte nicht mehr erbracht werden. Die Stadt Amöneburg sieht sich gegenwärtig nicht in der Lage ein in ganz Deutschland bekanntes ökologisch arbeitendes Mühlendenkmal als solches zu erhalten - und das in Zeiten, wo ökologische Landwirtschaft langsam als politisches Ziel erkennbar wird.
Quo Vadis Brücker Mühle?
Werden sich Bürger finden, die der Stadt Amöneburg, vielleicht mit Stiftungsgründung, zur Hilfe kommen?

In der Zeit der drei Gesprächsrunden "Quo vadis Brücker Mühle", zudenen der ADK (Arbeitskreis Dörfliche Kultur) eingeladen hatte - zuletzt am 5.8.2001 in den Bürgerstuben in Amöneburg - hat sich die Zukunft der Brücker Mühle zumindest für ein Jahr geklärt:
Müllermeister Thomas Kleinschmidt wurde aus dem Pachtvertrag mit der Stadt Amöneburg entlassen.

Die Stadt schließt mit "Arbeit und Bildung" einen neuen Pachtvertrag zu gleichen Bedingungen für ein Jahr ab.

Arbeit und Bildung betreibt mit den weiterzubildenden Arbeitslosen den Ökoladen, den Getreidegarten und evtl. eine kleine Jausenstation.

Für die Wartung der verbliebenen Mühlenmaschinen steht Arbeit und Bildung mit Altmüllermeister Kurt Kleinschmidt im Gespräch.

Zum Tag des Offenen Denkmals am 8. u. 9.9. feierte Arbeit und Bildung die Neueröffnung der Brücker Mühle mit einem schönen Fest.

Die letzte Gesprächsrunde suchte verstärkt das Gespräch mit der Stadt Amöneburg und Bürgermeister Haupt, um die angedachte Unterstiftung bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz weiterzubringen. Die rund 500 Unterschriften, die für die Erhaltung der Brücker Mühle als kulturell arbeitende Ökomühle gesammelt wurden, sollen in wirksamer Form übergeben werden.

Bei der Verleihung des Jugendpreises der HAL (Hessische Akademie der Forschung und Planung im ländlichen Raum) am 8.9. in Schrecksbach-Röllshausen haben Frau Messik und Frau Schlechter Herrn Pro.Dr. Kiesow, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, in dieser Sache angesprochen.

Während der Vorbereitung für eine nächste Gesprächsrunde Anfang 2002 bezüglich einer Brücker-Mühlen-Unterstiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat der Förderkreis Brücker Mühle, Teilnehmer der Rundgespräche, der Stadt Amöneburg ein Angebot gemacht, die Turbinen der Mühle wieder stromerzeugungstüchtig zu machen und die dadurch erwirtschaftbaren Gelder für die mögliche Stiftungsgründung bereitzuhalten. Dafür hat der gewählte Sprecher, Günter Graff, schon einen Spendenaufruf verschickt und Kontakt zu Herrn Professor Dr. Kiesow, Präsident der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, aufgenommen.
(E-mail von G. Graff: Graff-Guenter@t-online.de)


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Freundschaften von langer Hand


Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur zeigt in der Marburger open-air Galerie 7 + 1 am Rudolphsplatz in seiner Ausstellung "Freundschaften von langer Hand" interessante Beziehungen zwischen Kleve am Niederrhein und Marburg an der Lahn:

Beziehungen auf "Herrschaftsebene", wie sie sich in den Heiratsverbindungen des 12.-14.Jh's aufgrund der Wertschätzung der Hl.Elisabeth mit allen kulturellen und wirtschaftlichen Folgen zeigen.

Beziehungen auf der Ebene der Gartendenkmalpflege: Die Klever Gärten (17.Jh.) als europäisches Gartendenkmal (1993) und der gleichrangige Alte Botanische Garten Marburg, für dessen gute Pflege und Bestandserhaltung Marburger Bürger arbeiten.

Beziehungen auf "Bürgerebene" heute: Arbeit für die Erhaltung verlassener Kirchen und Mühlen im Klever und Marburger Umland, die sich in der 20-jährigen Freundschaft zwischen dem Klevischen Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein und dem Arbeitskreis Dörfliche Kultur und dem jährlichen gemeinsamen Ostereiermarkt in Kleve, zusammen mit den Landfrauen, zugunsten dieser Arbeit ausdrückt.

Die Ausstellung dauert von Mitte Mai bis Mitte Juli 2002

 

Alter Botanische Garten Marburg am Pilgrimstein:

 

eingetragenes Gartendenkmal, grüne Lunge der Altstadt, imposanter Baumgürtel im mittelalterlichen Ortsbild der Oberstadt.

1527   Gründung der Philipps-Universität. Botanischer Garten Euricus Cordus am Glaskopf.

1786   Botanischer Garten Conrad Moench auf der Ketzerbach.

1810   König Jerôme übergibt Teile des Lustgartens 4ha- des Deutschen Ordens südlich der Elisabethkirche, ehemals
Gemüse- und Blumengarten, auch Baumwiese, der Universität Marburg im Tausch gegen den Garten auf der Ketzerbach.

ab 1810   gründet Professor G.W. Wenderoth den Alten Botanischen Garten am Pilgrimstein im "englischen Stil". Es entsteht
die Verbindung von Landschaftsgarten und Wissenschaftsgarten.
Gründungsphase des Gartendenkmals.

1861   beginnt Professor I.W. Albert Wigand mit der Umgestaltung (sog. Wigand-Plan von 1867). Der Garten wird im
Sinne der Lennè- Meyerschen Schule umgestaltet. Bei der Neuordnung des Wissenschaftsgartens werden
geographische Quartiere besonders für Bäume angelegt.

1977   Verlegung der "Systematischen Botanik" in den neuen Botanischen Garten auf den Lahnbergen. Der
Denkmalcharakter des nun Alten Botanischen Gartens tritt stärker hervor.

Mangelnde angemessene Baumpflege
im Alten Botanischen Garten Marburg, fehlende entsprechende Nachpflanzung für gestürzte oder gefällte
Bäume und das Nichtvorhandensein eines Parkpflegewerks für das Gartendenkmal werden von dem
Bürgern bemerkt.

1993 Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur e.V. engagiert sich und hilft bei der Gründung des Freundeskreises Alter Botanischer
Garten Marburg.

Freundeskreis Alter Botanischer Garten Marburg
Am Loch 21, 35041 Marburg
Kto. 1018045458 BLZ 53350000
Sparkasse Marburg- Biedenkopf

Christiane Kurmeier- Beschle

1994 Bestätigung der Denkmalfachbehörde:
Alter Botanischer Garten ist eingetragenes Kulturdenkmal.
Der Erlaß vom 09.08.1988 der Hessischen Landesregierung fordert Parkpflegewerke für Gartendenkmäler.
Die beiden Vereine bieten Finanzierung des von ihren Fachleuten eingereichten Angebotes an- zuletzt am
05.11.1997.

1997 Die beiden Vereine bringen im Langewiesche- Verlag das Blaue Buch "Der Alte Botanische Garten in Marburg
an der Lahn heraus".

1998 Der neue Gartenplan von Horst Becker ist fertig.

1999   Die beiden Vereine geben nach Aufforderung durch die Universität das Parkpflegewerk in Auftrag

2001  und finanzieren es.
Die Denkmalfachbehörden erkennen das Parkpflegewerk an.
Es wird dem Land Hessen, der Universität und ca 50 Bibliotheken in Deutschland überreicht.
Jedoch hat die Universität es bis heute nicht anerkannt, plant den Bau von breiteren Wegen...
Bürger müssen immer noch Unterschriften sammeln gegen Baumfällungen, für die Pflege des Garten-
denkmalbestandes, für die Nachzucht gefährdeter Bäume und Pflanzung am historischen Ort.

Dieter Hennebo 1991:

"Keine Kunst- und Denkmalkategorie hat im Laufe der Geschichte immer wieder so große Verluste erlitten wie die Gartenkunst. Allenthalben wurden überkommene Gärten und Parkanlagen, Alleen, Platzbepflanzungen... anderen vermeintlich dringenderen Verwendungszwecken geopfert. Noch heute sieht man in den meisten ihrer historischen Form entwachsenen Gärten... zunächst Landreserve und Verfügungsraum für die Expansion aktueller Bedürfnisse."

Aus der Zeitschrift "Rund um den Schwanenturm" Heft 16 1992

Ziel der Bürgerarbeit:

Anerkennung des Gartens -Wissenschaft+ Kunstwerk

 

Der Alte Botanische Garten Marburg gehört wie die Klever Gärten zum europäischen Kulturellen Erbe- ein unverzichtbares Erbe, das künftigen Generationen weiterzugeben ist. Darauf haben sich die KSZE- Teilnehmerstaaten (heute OSZE= Organisation für Sicherheit und zusammenarbeit in Europa) auf ihrem Symposium über das Kulturelle Erbe 1991 in Krakau verpflichtet:

"Die Teilnehmerstaaten sind sich der Bedeutung der Erhaltung öffentlicher und privater Parks sowie historischer Gärten als Werke von Mensch und Natur bewußt. Diese sind wegen ihrer historischen, botanischen und sozialen Bedeutung, einschließlich ihrer gestalterischen und architektonischen Elemente, von Interesse."



In Anerkennung der langjährigen freundschaftlichen Zusammenarbeit beider Vereine richtet der Klever Geschichts-und Kulturverein im Schwanenturm der Klever Schwanenburg eine Vitrine zur ständigen Präsentation der Ostereier- und Buchmalkunst von Irmgard Bott ein, an der auch Erna Messik, Kirchhain, Marie Becker, Mardorf, Margit Vogt, Sargenzell, Gabi Babel, Weipoltshausen und Bergrun Neff, Rohrbach, als Mitarbeiter im ADK beteiligt werden.
Ausstellungs-Eröffnung ist am Freitag, den 11.04.2003 um 19 Uhr.
Damit wird eine Brücke zum jährlichen Ostereiermarkt am Palmsonntag in Kleve geschlagen, der die Arbeit beider Vereine für verlassene Kirchen, Mühlen und Scheunen usw. finanzieren hilft.

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