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MV 2004 des Arbeitskreises Dörfliche Kultur e.V.
und des Freundeskreises Alter Botanischer Garten e.V.


(Auszug des Briefs an Freunde und Mitglieder des ADK und des FABG)

Liebe Freunde und Mitglieder!

Die Vorstände und aktiven Leute in ADK und FABG haben beschlossen, zur Erleichterung ihrer Arbeit, die Vereinsregularien betreffend, zur Mitgliederversammlung gemeinsam einzuladen. In beiden Vereinen stehen 2004 Vorstandswahlen an.
Wenn Sie dazu Vorschläge haben, teilen Sie sie uns bitte bald mit.
Wichtige Infopunkte aus dem ADK:
Bücher: Die beiden zuletzt erschienenen Bücher "Der Name der Rübe" ( 10 €) und das große Mühlenbuch "Ohm und Zuflüsse" ( 22 € ) verkaufen sich gut, hatten aber noch kaum Presse-Echo. Herr Völker konnte in der nordhessischen Presse das Rübenbuch vorstellen; für das Mühlenbuch gab es noch keine Presse-Notiz, obwohl reichlich von uns angeboten. Leider auch keine Äußerung der Mühlenvereine HLM und DGM, obwohl wir aktive Gründungsmitglieder sind. Im Internet hat aber Herr Oppermann das Buch vorgestellt und Interessierte informiert - dafür danken wir herzlich.
Anfang 2004 soll unser Laubhüttenbuch erscheinen - bitte werben Sie dafür unter Ihren Freunden.

a.) Zur Erhaltung des Mühlendenkmals Brücker Mühle Amöneburg halten wir unter bestimmten Bedingungen 25.000 € bereit (mit dem Finanzamt bereits abgeklärt). Jedoch gestaltet sich der "Verkauf" der Mühle samt Getreidelehrgarten an den langjährigen Müllermeister Thomas Kleinschmidt schwierig. Ausgang ungewiß!

b.) Mit der Renovierung der Mühlenräume in der Papiermühle Kirchhain können wir nur vorsichtig beginnen, da sich inzwischen Dachschäden herausgestellt haben, deren Reparatur in der Verantwortung der Stadt liegt. Wir haben ihr ein zinsloses Darlehn als Finanzierungsanschub angeboten.
Bei der MV können alle Papiermühlenhelfer weiteres besprechen: die Gestaltung des Mühlentages 2004, Pfingstmontag - Beginn einer ordnenden Akten und Bücherarchivierung, Ausstellungsverzeichnisse usw.

c.) Unter unseren Wanderausstellungen waren 2003 Rüben und Äpfel sehr erfolgreich beim sehr gut besuchten Kräutermarkt in Wiesenfeld, bei Apfeltagen in Marburg, Heuchelheim, Naumburg und Witzenhausen. Aber auch manch andere Ausstellung war unterwegs.

Die diesjährige Jakobs-Pilgermuschel verleiht der ADK am Tag des Offenen Denkmals, 12.09., dem Greifensteinverein. Wer soll der nächste Empfänger sein?
Unsere Kirchgartenarbeit hat weitere schöne Kreise gezogen: in Kassel-Wolfsanger konnten Helga Bauer und Ralph Ansorg den Kirchhof der Johanneskirche als "Kirchgarten" in unserem Sinne gestalten und dort auch schon ein erstes Kräuterfest feiern.
Für die Erhaltung des Alten Botanischen Gartens Marburg arbeiten beide Vereine eng zusammen: z.Zt. besteht das Problem, dass die Zukunft des Neuen Botanischen Gartens unsicher ist, Sponsoren gesucht werden und wohlmöglich der Alte Botanische Garten durch neue Konzepte gefährdet ist - alles ist unklar.
Beide Vereine haben sich inzwischen dem neuen Präsidenten der Philippsuniversität brieflich vorgestellt und Zusammenarbeit angeboten.

Dazu folgende Infos aus den Jahren 2003/2004:
In Marburg gibt es schon seit 1993 Baumpaten für die wunderbaren alten Baumriesen im Alten Botanischen Garten am Pilgrimstein. Ein erster entsprechender Scheck wurde der Universität von den beiden Vereinen, Arbeitskreis Dörfliche Kultur und Freundeskreis Alter Botanischer Garten schon 1997 anläßlich der Übergabe des im Langewiesche-Verlag erschienenen Blauen Buches über den Alten Botanischen Garten überreicht. Bei vielen Führungen und auch schulischen Veranstaltungen haben beide Vereine die Möglichkeit von Baumpatenschaften dargestellt.Auch die Vorbereitungen für das noch fehlende Parkpflegewerk, das ein so hochrangiges Gartendenkmal wie der Alte Botanische Garten braucht, haben die Vereine in stetem Bemühen um die Zusammenarbeit mit der Universität getroffen, schließlich das von der Denkmalfachbehörde für gut befundene teure Werk finanziert, der Universität überreicht, allen Fachbibliotheken und vielen Behörden in Deutschland übergeben und ausführlich im Internet dargestellt: www.parkpflegewerk.de)
Die Universität betrieb daneben aber auch noch weitere Entwicklungsvorschläge, jedoch ohne die Marburger Bürger und Vereine einzubeziehen. Wie sehr den Bürgern in Marburg und im Umland beide Botanische Gärten als Gartendenkmäler am Herzen liegen, hat das stetige Ringen um den Erhalt der berühmten alten Bäume im Alten Botanischen Garten gezeigt, für die von der Universität Fällerlaubnisse im Stil der "Salamitechnik" beantragt wurden. Einige Bäume wurden leider gefällt, bei einigen konnte Rückschnitt erreicht werden. Mit einer großartigen Bürgeraktion, unterstützt von beiden Vereinen, konnte die Fällung der einzigartigen "Geschlitztblättrige Buche", Patenbaum der Elisabethschule, verhindert werden und mithilfe eines "Runden Tisches der letzten Minute", zu dem Dr.Franz Kahle vonseiten der Stadt Marburg eingeladen hatte, gerettet werden. Zwar mußte sie einen schmerzhaften Rückschnitt erdulden, doch z.Zt. geht es ihr Dank der von beiden Vereinen finanzierten sanften Pflege des Baumsachverständigen Dr. Joachim Bürger und der Hilfe des Baumliebhabers Dieter Oeste gut. Doch wo bleiben die versprochenen Informationen über die dringlich nötige Nachzucht für diesen und auch für alle anderen alten Bäume im Garten ? Ein zweiter, von der Stadt Marburg einberufener Runder Tisch brachte vonseiten der Universität nur Informationen über ein merkwürdiges Wegeänderungskonzept, das jedoch zu teuer, vor allem aber unnötig und baumgefährdend ist. Die im Parkpflegewerk dargestellte Wegsanierung reicht vollkommen aus.
10 Jahre versäumte Zusammenarbeit sind im Interesse der beiden schönsten Botanischen Gärten in weitem Umkreis genug. Vielleicht ergibt sich 2004 ein Neuanfang unter der Leitung des neuen Präsidenten der Universität, dem beide Vereine Bereitschaft zur Zusammenarbeit brieflich signalisiert haben.
Auch der Neue Botanische Garten auf den Lahnbergen hat sich trotz aller ökologischen und historischen Schwierigkeiten bei seiner Einrichtung zu einer denkmalwürdigen Anlage entwickelt, die zugleich, wie auch der Alte Botanische Garten, das botanische Wissen für die vielleicht heute abgeneigte, morgen jedoch wieder nachfragende Botanische Wissenschaft im Bewußtsein hält. Auch dies im "Bewußtsein halten" gehört zur Verantwortung der Wissenschaft, sofern sie sich nicht total von wirtschaftlichen Kurzzeitzielen abhängig machen läßt. Damit solchen Abhängigkeiten gegengesteuert werden könnte, wäre eine stetige Zusammenarbeit von Bürgern, Vereinen, Universität und Kommune nötig, wünschenswert und auch möglich. Die Erhaltung beider Gärten, die eine schöne Verbindung von Denkmal und Wissenschaft erkennen lassen, liegt im öffentlichen Interesse und muß allen Bürgern dienen. Privatisierungen und sinnfremde Nutzungen wären dabei nicht hilfreich. Es bleibt zu hoffen, daß eine neue Uni-Verwaltungsspitze dies auch so sieht und die Zusammenarbeit mit Bürgern und Vereinen sucht.

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